Rund um den Spielplatz

Pflanzen für den Spielplatz

Ein Spielplatz ist für Kinder ein aufregender Ort zum Spielen und Erforschen. Stehen die Spielgeräte in einer grünen, naturnahen Umgebung, so wirkt der Spielplatz nicht nur freundlich und einladend, er verbessert auch das Wohlbefinden der Kinder und fördert sie in ihrer Entwicklung. Die Fantasie wird angeregt und die Kinder können vielfältige Erfahrungen sammeln.

Da Kinder die Natur gerne mit all ihren Sinnen entdecken, ist es bei der Bepflanzung eines Spielplatzes wichtig, Pflanzen zu wählen, die pflegeleicht und ungiftig sind und für die Kinder beim Spielen keine Gefahr darstellen.

Bäume haben als Schattenspender eine wichtige Funktion. Zudem schaffen sie bei Hitze ein angenehmeres Mikroklima. Sträucher bieten einen Sichtschutz und dämpfen, ebenso wie Bäume den Schall. Je größer die Blätter sind, umso mehr Schall schlucken sie. So dringt einerseits weniger Straßenlärm in den Spielplatz und andererseits werden die Geräusche aus dem Spielplatz, die bei aufregenden Rollenspielen durchaus richtig laut werden können, gedämpft. Gerade für Spielplätze, die in Wohngebieten liegen, ist die Senkung des Lärmpegels oftmals eine große Hilfe.

Scharfe oder stachelige Pflanzen können eine Gefahr für spielende Kinder darstellen, da sie die Kinder leicht schneiden oder kratzen können. Deshalb sollten sie auf einem Spielplatz vermieden werden. Kinder sollen die Pflanzen gefahrlos anfassen und um sie herum spielen können.

Diese Pflanzen sind giftig

Auf dem Spielplatz verboten

Die Spielplatznorm EN 1176 schreibt vor, dass folgende Pflanzen nicht auf einen Spielplatz gepflanzt werden dürfen, weil sie hochgiftig sind:

Goldregen

Alle Pflanzenteile des Goldregens sind sehr giftig, vor allem aber die Samen. Die Symptome reichen von Übelkeit, Magenschmerzen und Erbrechen über Schwindel und Schweißausbrüche bis hin zu Halluzinationen, Krämpfen und Lähmungen.

Pfaffenhütchen

Durch ihre Färbung wirken die Früchte anziehend auf Kinder und sie schmecken auch süß. Doch die Konzentration des Giftstoffs ist vor allem in den Samen sehr hoch. Dadurch kann es zu Kreislaufbeschwerden und Herzrasen, zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall mit wiederholtem Erbrechen oder Verstopfung kommen. Die giftigen Inhaltsstoffe schädigen Leber und Nieren. Durch Lähmungen des Herzmuskels und des Nervensystems kann der Tod eintreten.

Seidelbast

Hier sind alle Pflanzenteile mit Ausnahme des Fruchtfleisches giftig. Kommt der Pflanzensaft mit Haut in Berührung oder werden die Kerne der Beeren zerbissen, kann es zu starken Entzündungen mit brennenden Schmerzen, Schwellungen und Blasenbildung kommen.

Stechpalme

Hier sind die Beeren und Blätter stark giftig. Der Verzehr von 20 bis 30 Beeren kann bei Kindern bereits tödlich sein. Symptome sind Erbrechen, heftige Durchfälle, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes bis hin zu Lähmungen.

Ein großes Problem bei diesen Pflanzen ist es, dass sie nicht nur toxisch wirken, sondern im Körper auch schwer nachweisbar sind. Wird ein Kind mit Vergiftungserscheinungen in die Klinik gebracht, ist es sehr schwer, den Auslöser zu finden, um zu wissen, welche Gegenmaßnahme eingeleitet werden muss.

Auch diese Pflanzen sind giftig

Nicht verboten, trotzdem giftig

Neben den verbotenen Pflanzen gibt es eine ganze Reihe weitere Pflanzen, die ebenfalls giftig sind und nicht in der Nähe eines Spielplatzes angesiedelt werden sollten.

Bärenklau

Der Bärenklau (Herkulesstaude) wird mit hoher Wahrscheinlichkeit demnächst für Spielplätze verboten.

Traubenkraut

Auch das beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia) wird mit hoher Wahrscheinlichkeit demnächst ebenfalls für Spielplätze verboten.

Eisenhut

Eisenhut wird als die giftigste Pflanze in Europa angesehen.

Bilsenkraut

Efeu

Eibe

Herbstzeitlose

Maiglöckchen

Oleander

Rizinus

Roter Fingerhut

Schierling

Stechapfel

Tollkirsche

Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Es gibt in Europa mehr als 50 giftige Pflanzenfamilien. Besonders gefährlich für Kinder sind Pflanzen mit giftigen Beeren. Sie locken mit ihren bunten Farben und verführen die Kinder zum Essen. Kinder können zwischen essbaren und giftigen Beeren nicht so leicht unterscheiden. Wenn jedoch am Spielplatz keine giftigen Beeren sind, geraten sie erst gar nicht in Versuchung.

 

Prädikat: Empfehlenswert

Geeignete Bäume für einen Spielplatz

Nicht jeder Baum eignet sich für einen Spielplatz. Manche Obstbäume locken im Sommer, wenn das Obst reif wird, Bienen und Wespen an. Vor allem Bäume, die süßes Obst wie Zwetschgen, Pflaumen und Mirabellen tragen, sollten nicht auf dem Spielplatz gepflanzt werden. Wenn es Obstbäume sein sollen, dann lieber Apfel- und Birnbäume, die auch zum Klettern einladen.

Hervorragend geeignet für den Spielplatz sind folgende Bäume:

Ahorn-Familie

Die Ahorn-Familie mit Berg-, Feld- und Spitzahorn: Im Herbst können die Kinder die Ahornfrüchte sammeln und hochwerfen. Mit Hilfe ihres Flügels wirbeln sie wie Propeller durch die Luft und können längere Strecken zurücklegen, bevor sie am Boden landen.

Birke

Vor allem die weißstämmigen Arten der Birke strahlen Helligkeit und Freundlichkeit aus und sorgen für ein Wohlfühlgefühl.

Esche

Ihre Früchte sehen aus wie kleine Nüsschen mit Flügel und werden deshalb als Schraubdrehfflieger bezeichnet.

Weide

Hier bildet vor allem die Lockenweide überhängende Baumkronen, unter denen sich Kinder verstecken können. Auch für die Begrünung von Tunnels sind Weiden hervorragend geeignet.

Nussbäume

Nussbäume wie Kastanie und Rotbuche: Die Kinder lieben es, im Herbst Kastanien zu sammeln und damit zu spielen und zu basteln. Die Haselnuss kann als Frühblüher heftige Pollenallergien auslösen, deshalb ist sie für den Spielplatz nicht so empfehlenswert, obwohl sie ungiftig ist.

Kuchenbaum

Kuchenbaum und Lebkuchenbaum: Sie färben sich im Herbst kunterbunt und duften dann auch ganz wunderbar.

Alle diese Bäume zeichnen sich durch geringen Pflegeaufwand aus. Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht vollständig ist, sondern nur Vorschläge enthält. Natürlich müssen die Lage und die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt werden. Bevor Sie einen Spielplatz bepflanzen, sollten Sie sich auch über die örtlichen Vorschriften eingehend informieren.